Electoner Forum

Was macht einen eigentlich einen Electoner zu einem Electoner?

Nun die Frage kann man ganz einfach und banal beantworten:
Es ist die Begeisterung für ein Instrument, das uns über Jahre begleitet
hat.
Doch ist diese Aussage nur oberflächlicher „Markenfetischismus“?
Vielleicht sollten wir doch die Sache ein wenig eingehender betrachten:

Viele von uns sind mit einer Electone aufgewachsen; für viele war eine
Electone die erste Orgel, ihr erster Kontakt zur Musik...allein das prägt
einen. Yamaha bot damals in den analogen Zeiten viele günstige
Einsteigerorgeln an...ob es eine A55 oder ein BK-5 war. Während unser Vater
der gesamten Verwandtschaft (ob diese es nun wollte oder nicht) stolz seinen Sohn
bzw. seine Tochter präsentierte, die der Orgel mehr oder weniger gekonnt, ein paar
Töne entlocken konnte, hatte unsere Mutter ein schönes Nussbaum farbendes
Möbelstück zum abstauben.
Es faszinierte uns damals, neben der Tatsache ein Instrument quälen zu können,
vor allem die technischen Möglichkeiten der Electone und
natürlich der unverwechselbare Klang.

Als Mitte der 80er Jahre die digitale Zeitrechnung im Orgelbau begann war natürlich Yamaha
als Marktführer vorneweg dabei. Man konnte (wenn Vater‘s Geldbeutel dazu in der Lage war)
sich den Wunsch erfüllen, sein analoges Orgelmonster Zuhause, gegen ein digitales klanglich
weitaus vielseitigeres Instrument auszutauschen.

...und irgendwann was sie dann da: Yamahas EL-Serie, mit der EL 90 als
Flaggschiff. Für viele war diese Orgel damals das Nonplusultra (ein
sicherlich finanziell nur schwer erschwingliches Nonplusultra ). Die Klangfülle, die
naturgetreuen Klänge und die vielzähligen Möglichkeiten die diese Orgel
bot, setzten damals Maßstäbe. Nicht zuletzt war auch das Angebot an
EL-Spezifischen Noten und Registrierungen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden
überzeugend. Dies sind alles Gründe warum es nach wie vor noch eine feste,
weltweite Fangemeinde von Eletonespielern gibt.

Gründe für die Beliebtheit der EL-Serie liegen auch sicherlich an folgender Tatsache:
Während Nicht-Yamahabesitzer ihr sauer verdientes Weihnachtsgeld für die nächste
Orgelerweiterung und das neueste Softwareupdate der Orgel opfern müssen, schaltet der
EL-90 Spieler seine Electone ein und freut sich an der Klangfülle und der
Klangqualität seines Instrumentes…. und kann kaum glaube, dass das Instrument schon 20
Jahre auf dem Buckel hat. Die EL 90 kann auch heute noch mit den aktuellen
Orgeln mithalten.. und das alles ohne teuere Softwareupdates...
Und während andere Nicht-Yamahabesitzer ihre 20 Jahre alten Orgeln nach
ausgelaufenen Akkus, fehlerhaften Platinen oder wild rumhüpfenden Stecker
untersuchen, ärgert sich zwar mancher EL 90 Spieler kurzfristig über ein „ab
und an undiszipliniertes" Laufwerk, kann dann aber im Regelfall nach ein
paar Handgriffen den Spielbetrieb wieder aufnehmen….meistens jedenfalls .

Nun...was macht jetzt einen Electoner zu einem Electoner?
Letztendlich denke ich ist es das was uns hier alle verbindet:
Die Freunde auf einem besonderen Instrument einfach nur Musik zu machen.

In diesem Sinne: Viel Spaß in diesem Forum!


Viele Grüße

Achim

Perfekt auf den Punkt gebracht

Jo , in diesem Beitrag finde ich mich zu 100% wieder . Es ist so, das ich ein Gyros habe und eine Saturn , aber ich bin sicher irgendwann wieder richtiger Electoner zu sein ...

Ein WAHRER Electoner unterscheidet sich durch eine Besonderheit von vielen seiner Artgenossen wie den "W...ianern" und den "B....lern".

Ein Electoner weis um die Qualität seines Instrumentes; er kann sich auch mal über die Technik darin unterhalten, aber er muss nicht wie andere Orgelkollegen, mit technischen Daten in Quartett-Form prahlen.

Nach dem Motto "Helios, 3.567.234 Transistoren, STICH!"

Außerdem zeigt sich ein Electoner als ein toleranter Mensch gegenüber anderen Orgelfirmen und erkennt auch deren Leistung an. So ist es durchaus üblich dass ein Electoner auch fremdgeht - die Basis, also die Faszination für Electone (bei mir eben besonders die PASS Zeit), wird aber immer bleiben!!